Unser Wunschgrundstück sollte natürlich verkehrsgünstig liegen, möglichst in Staaken oder der näheren Umgebung liegen, keine Nordterrasse haben und nicht allzu laut sein (hier waren wir ein wenig durch unsere Wohnung verwöhnt).

Die ersten scheinbar günstigen Grundstücke lagen dann auch direkt zwischen zwei Bahnlinien und die Flugzeuge gab es auch noch gratis dazu. Leider trifft die Kombination Flugzeuge und Bahnlinie auf einen sehr großen Teil der Grundstücke in Weststaaken zu. Nein das war es nicht, also weiter. Bei einer Internetsuche fanden wir dann einen Makler der mehrere Grundstücke auf der anderen Seite von Staaken angeboten hatte. Obwohl diese deutlich teurer waren haben wir dann einen Blick riskiert und uns sofort in zwei Grundstücke verguckt, welche Teil einer größeren noch zu vermessenden Fläche waren. Leider zu teuer und mit 800 qm auch viel zu groß, wenngleich uns die sehr gedrängten Baugebiete auch nicht mehr als besonders erstrebenswert schienen.

Also ab nach Falkensee, liegt ja direkt vor Berlin und die Grundstückspreise scheinen auch in Ordnung. Um es kurz zu machen, waren die schönen Grundstücke meist groß und dementsprechend teuer, viele andere mit starkem Baumbestand, sehr viele mit schlechter Ausrichtung, aber entscheidend war, durch die schlechtere Verkehrsanbindung wären uns dauerhafte Mehrkosten für einen Zweitwagen und dazugehörigem Cityparkplatz entstanden. Dadurch waren einige preiswert erscheinende Grundstücke plötzlich nicht mehr interessant.

Nachdem sich Falkensee erledigt hatte fanden wir dann ein Grundstück mit 500 qm und vorgelagertem Apfelgarten, welcher nicht bebaut werden durfte. Das Grundstück war zwar auch deutlich über der 50000 € Grenze aber noch billiger als unser Wunschgrundstück, zumal die Anschlusskosten hier geringer waren. Beim Bodengutachten ergab sich, das der Boden wegen eingeschlossenem Bauschutt inhomogen war und Zusatzkosten für die Bebauung entstanden wären. Diese Kosten wollten wir noch mit dem Makler verhandeln. Nachdem uns dieser noch ein paar Tage hinhielt bis unsere Reservierung ausgelaufen war, wurde das Grundstück an einen anderen Interessenten, der bereits einmal von dem Grundstück abgesprungen war, verkauft. Nun standen wir im Februar 2004 wieder ohne Grundstück da.

Nach diesem Rückschlag war dann erstmal die Luft raus und wir haben uns erst wirklich im Sommer 2004 wieder darum gekümmert. Sporadisch wurden wieder Grundstücke besichtigt und uns verstärkt mit dem Themen Hausanbieter und Baustoffe beschäftigt. Dabei kristallisierte sich Blähton als unser Wunschbaustoff heraus.

Und warum kein Fertighaus in Holzständerbauweise? Nachdem wir in einer Fertighausaustellung in Berlin waren und dort auch erste Angebote eingeholt haben, waren wir in der OKAL Musterhausausstellung. Hier wurden wir dann auch endgültig kuriert. Auslöser war, dass beim laufen im OG die Möbel in Wandnähe vibrierten. Schuld daran war die Holzdeckenkonstruktion. Dieser Effekt war in mehreren der Musterhäuser festzustellen. Auch wenn es andere Anbieter mit anderen Konstruktionen gibt, war dies und die Feststellung das Massivhäuser auch nicht unbedingt teurer als Fertighäuser zu haben sind, der Grund doch Massiv zu bauen. Letztendlich ist es jedoch Geschmacksache, da beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben.

Bei dem Wandaufbau kam eine persönliche Abneigung gegenüber Wärmedämmverbundsystemen hinzu. Irgendwie konnte wir uns nicht mit dem Gedanken einer relativ dünnen Mauer (häufig 17,5er im Massivbau) mit anschließender Wärmedämmung, über die dann geputzt wird, nicht anfreunden. Wir hatten auch einiges gehört z.B. vom eventuellen verschieben des Taupunktes und der sich dadurch möglicherweise in der Dämmung bildenden Feuchtigkeit. Auch sind spätere Bohrungen und Montagen im durchgehenden Massivbau einfacher. Auch wenn uns für den uns interessierenden Haustyp gesagt wurde, dass nach ENEV auch ein 30er Stein ausreichen würde, haben wir uns dennoch für einen 36,5er entschieden. Das klang solider, eine gewisse „Reserve“ bei Energie- und Schallverhalten ist nicht schlecht und der Wohnraumverlust war noch akzeptabel. Allerdings hätte ein Fertighaus entsprechend unserer Größe ca. 6 - 7 qm mehr Raum geboten.

Ob der Bodenrichtwert im Wunschgebiet schon gesunken ist? Mal nachfragen…. Aha, um 10 € gesunken. Nachfrage beim Makler ergibt die erstaunliche Kunde, dass er vom Verkäufer die Order hat, sich am Bodenrichtwert zu orientieren. Mmmmh, nochmal rechnen… Mist, immer noch zu teuer. Vielleicht doch am Haus sparen? Zumindest nicht die Summe die nötig wäre, denn bei dem Abenteuer wollen wir nachher ja auch merken das wir einen Vorteil gegenüber der Wohnung haben.

Das Jahr ging dem Ende entgegen und es hatte sich wieder nichts konkretes getan, außer der Erkenntnis das die Eigenheimzulage für das nächste Jahr gekürzt und die Bemessungsgrenzen herabgesetzt wurden. Und Bumms, ist einer von beiden über der Grenze, bleibt also noch ein Viertel der vorherigen Eigenheimzulage übrig, sollten wir im nächsten Jahr bauen.

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Vorgeschichte 2005